Maghreb Staaten: die Sache mit den Pestiziden, die Länder, alle Zahlen, Daten, Fakten und die Herkunft des Namens

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Nordwestafrika – Die geografische Bezeichnung Nordwestafrika umfasst eine Region, die sich hauptsächlich auf die nordafrikanischen Territorien von Tunesien, Algerien, Marokko und Westsahara erstreckt. Diese Länder teilen aufgrund ihrer Lage im westlichen Teil des afrikanischen Kontinents ähnliche geographische Merkmale und historische Verbindungen.

Die Union du Maghreb Arabe

Die Union des Arabischen Maghreb (UAM) ist eine zwischen den Ländern des Maghreb-Region Nordafrikas geschlossene Vereinbarung. Sie hat das Ziel, eine wirtschaftliche Union und eine koordinierte Politik in der Region zu fördern.

Die Idee einer Wirtschaftsgemeinschaft des Maghrebs entstand nach der Unabhängigkeit Tunesiens und Marokkos im Jahr 1956. In den darauf folgenden Jahren fanden Verhandlungen statt, um auch Algerien und Libyen in die wirtschaftliche Integration einzubeziehen. Schließlich einigten sich am 9. März 1966 Algerien, Libyen, Marokko und Tunesien auf die Gründung eines ständigen Sekretariats mit Sitz in Tunis sowie die Einrichtung eines Konsultativausschusses für Wirtschaftsfragen und eines gemeinsamen Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen. Allerdings führten die politischen Veränderungen nach der Revolution in Libyen im Jahr 1969 zu zunehmenden Konflikten zwischen den Mitgliedstaaten, wodurch Libyen vorerst aus dem gemeinsamen Markt ausschied.

Karte der Maghreb-Staaten

Die nachfolgende Karte zeigt das Staatsgebiet der Maghreb Staaten in Nordafrika. Es verdeutlicht die Ausmaße und zeigt, welchen bedeutenden Flächenanteil die Maghreb Staaten ain Nordafrika einnehmen.

Karte der Maghreb Staaten. (Foto: AdobeStock - lesniewski 226821289)

Karte der Maghreb Staaten. (Foto: AdobeStock – lesniewski 226821289)

 

Tabelle: Bruttoinlandsprodukts und Daten der Maghreb Staaten

Maghreb‑Staaten
Land Einwohner gesamt Fläche Hauptstadt BIP 2013 (IWF) BIP 2013 (Weltbank) BIP 2013 (CIA World Factbook) % der Bevölkerung unter 15J.
Algerien 44 Mio. 2.382.000 km² Algier 285.541 Mio. USD 421.626 Mio. USD 284.700 Mio. USD 26
Lybien 7 Mio. 1.760.000 km² Tripolis 70.386 Mio. USD 132.695 Mio. USD 73.600 Mio. USD 30
Marokko 37 Mio. 447.000 km² Rabat 179.240 Mio. USD 241.757 Mio. USD 180.000 Mio. USD 30
Mauretanien 5 Mio. 1.031.000 km² Nuakschott 8.241 Mio. USD 11.835 Mio. USD 8.204 Mio. USD 40
Tunesien 12 Mio. 164.000 km² Tunis 108.430 Mio. USD 120.755 Mio. USD 108.400 Mio. USD 30
Westsahara 1 Mio. 266.000 km² El Aaiún
Quelle: Eigene Recherchen

Die Maghreb-Staaten im Jahr 2023

Tunesien: Verbotene Pestizide aus Europa in den Maghreb – Handel floriert

Laut einem Bericht der tunesischen Nachrichtenagentur TAP haben Greenpeace’s Unearthed und die Schweizer Nichtregierungsorganisation Public Eye in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass europäische Unternehmen bis zum zweiten Halbjahr 2022 über 380 Tonnen Insektizide, die Chlorpyrifos enthalten, in verschiedene Länder wie Tunesien, Algerien, Kasachstan, Bangladesch, Pakistan und Costa Rica exportiert haben. Diese Studie zeigt auf, dass europäische Unternehmen trotz des Verbots von Insektenschutzmitteln und Pestiziden auf Basis oder unter Verwendung von Chlorpyrifos in Europa, diese gefährlichen Chemikalien in andere Teile der Welt exportieren.

Die Europäische Union hat Bedenken geäußert und eine Warnung herausgegeben bezüglich des Imports von Obst und Gemüse aus Tunesien, die mit dem Pestizid Chlorpyrifos behandelt wurden. Insbesondere hat sich Europa dazu entschlossen, den Import von Orangen aus Tunesien abzulehnen, die mit den verbotenen Pestiziden behandelt wurden. Diese Informationen wurden am 7. März 2023 von der französischen Regierung auf ihrer Website rappel.conso.gouv.fr/fiche-rappel/9539/Interne veröffentlicht. Die Warnung zielt darauf ab, bestimmte Lieferungen tunesischer Orangen vom französischen Markt zu entfernen, da sie einen erhöhten Gehalt an Rückständen aufweisen.

7,1% Inflation in Marokko (Mai 2023)

Die HCP veröffentlichte kürzlich ihre neuesten Daten zur Inflation, die eine leichte Abnahme der Inflationsrate zeigen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der Verbraucherpreisindex im Mai 2023 um 7,1%, was einen Rückgang gegenüber dem Vormonat bedeutet, als die Inflation noch bei 7,8% lag.

Die Inflation hat erneut einen starken Einfluss auf die Preise von Nahrungsmitteln gehabt. Laut dem Nahrungsmittelindex stiegen die Preise um 15,6%, während der Index für Nicht-Nahrungsmittel lediglich einen Anstieg von 1,4% verzeichnete. Innerhalb der Kategorie Non-Food-Produkte gab es eine Vielzahl von Veränderungen, darunter einen Rückgang von 2,2% im Bereich „Transport“ und einen Anstieg von 6,9% in der Kategorie „Restaurants und Hotels“. Im Vergleich zum Vormonat April sanken die Preise für Nahrungsmittel um 0,8% und für Nicht-Nahrungsmittel um 0,1%.

In den Monaten April und Mai 2023 wurden bei den Nahrungsmittelpreisen verschiedene Rückgänge in bestimmten Kategorien beobachtet. Besonders betroffen waren dabei „Gemüse“ mit einem Preisrückgang von 7,9 Prozent, gefolgt von „Fisch und Meeresfrüchten“ mit einer Abnahme von 7,0 Prozent. Auch die Preise für „Milch, Käse und Eier“ sanken leicht um 0,6 Prozent, während bei „Brot und Getreide“ ein geringerer Rückgang von 0,4 Prozent festgestellt wurde. Ebenfalls minimal verringerten sich die Preise bei „Ölen und Fetten“ sowie bei „Kaffee, Tee und Kakao“ um 0,1 Prozent. Im Gegensatz dazu stiegen die Preise für „Fleisch“ um 3,3 Prozent und für „Obst“ um 2,2 Prozent an. Unter den Non-Food-Produkten zeigte sich vor allem bei „Kraftstoffen“ ein Preisrückgang von 2,9 Prozent.

Im Vergleich der verschiedenen Regionen gab es bedeutende Rückgänge beim Verbraucherpreisindex (VPI). Besonders stark waren die Rückgänge in Al-Hoceima mit -1,9%, gefolgt von Oujda mit -1,2%, Safi mit -1,0% und Tanger mit -0,8%. Weitere Regionen, die einen Rückgang verzeichneten, waren Marrakech, Settat, Casablanca, Guelmim, Rabat, Dakhla, Agadir, Tetouan und Errachidia, wobei diese Rückgänge zwischen -0,6% und -0,2% lagen. In Meknes gab es hingegen einen Anstieg um 0,3%, während Beni-Mellal einen Anstieg um 0,2% verzeichnete.

Aid Al Adha (das Opferfest) in Marokko

Das Ministerium für religiöse Angelegenheiten hat heute den offiziellen Termin für das Aid Al Adha (Opferfest) bekannt gegeben. In Marokko fällt der erste Tag des neuen Monats Dhu al-Hijja des Jahres 1444 der Hegira auf den 20. Juni 2023, was bedeutet, dass das Aid Al Adha (Opferfest) am Donnerstag, den 29. Juni 2023, gefeiert wird. Diese Ankündigung erfolgte gestern Abend (18. Juni 2023) durch das Ministerium für Stiftungen und islamische Angelegenheiten.

Das Ministerium informierte in einer offiziellen Erklärung, dass die Sichtung der Mondsichel, die den Beginn des Monats Dhu al-Hijja signalisiert, am Sonntag, dem 29. Dhu al-Qa’dah 1444 H (entsprechend dem 18. Juni 2023), nach dem Al-Maghrib-Gebet nicht erfolgte. Es wurde betont, dass sämtliche Delegierte des Ministeriums im Königreich und die Einheiten der Königlichen Streitkräfte, die an der Beobachtung beteiligt waren, bestätigt haben, dass die Mondsichel nicht beobachtet wurde.

Gemäß dem islamischen Kalender hat der Monat Dhu al-Qa’dah 1444 H eine Dauer von 30 Tagen. Dies bedeutet, dass der Monat Dhu al-Hijja am Dienstag, den 20. Juni 2023 beginnt. Das Fest Eid Al Adha wird demnach am Donnerstag, den 29. Juni 2023 gefeiert, was mit dem zehnten Tag des Monats Dhu al-Hijja 1444 H übereinstimmt. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass in Europa das Opferfest einen Tag vorher gefeiert wird. Daher werden die Feierlichkeiten in Marokko voraussichtlich einen Tag nach dem Beginn des Opferfestes in Europa stattfinden. Auch die Länder des Nahen Ostens dürften das Opferfest bereits am 28. Juni 2023 begehen.


Geschichte

Ursprünglich waren die Kulturen im Maghreb stark von afrikanischen Einflüssen geprägt. Mit der Entwicklung des Ackerbaus begannen jedoch auch orientalische Einflüsse nach Ägypten zu gelangen und breiteten sich anschließend mit der Cardial- oder Impressokultur in den Maghreb aus. Dies führte zu einer kulturellen Verschmelzung und neuen Einflüssen in der Region.

Historische Entwicklung der Region: Im Altertum prägte der Einfluss der Phönizier zunächst das Gebiet, wobei Karthago, als größte und mächtigste Stadt mit punischem Ursprung, im heutigen Tunesien angesiedelt war. Nach den Punischen Kriegen erfolgte schließlich die Eroberung des gesamten Küstenstreifens durch das Römische Reich. In dieser Zeit war das Gebiet durch den bedeutenden Einfluss des Kirchenvaters Augustinus weitgehend christianisiert und hauptsächlich von den einheimischen Berbern bewohnt.

Im 7. Jahrhundert breitete sich der Islam aus und der Maghreb geriet unter arabischen Einfluss. Im Zuge dessen etablierte sich auch die heutzutage gebräuchliche arabische Sprache, während ein Teil der Bevölkerung weiterhin die einheimischen Berbersprachen spricht. Die nachfolgende europäische Kolonisation im 19. und 20. Jahrhundert setzte dem jahrhundertelangen osmanischen Einfluss im östlichen Teil des Maghreb allmählich ein Ende.

Nach dem Zweiten Weltkrieg strebte Frankreich danach, seine Protektorate in Französisch-Nordafrika (Marokko, Tunesien) enger an sich zu binden, ähnlich wie es bereits in Algerien geschehen war. Die Pläne stießen jedoch auf heftige Proteste, was letztendlich zur Unabhängigkeit von Marokko und Tunesien führte. In der Folgezeit bemühte sich das unabhängige Marokko um eine Neuverhandlung der Grenzen mit Französisch-Algerien und Spanisch-Sahara, wobei Ansprüche auf Gebiete beider Regionen erhoben wurden. Die Unabhängigkeit der ehemaligen Protektorate führte zudem dazu, dass im Jahr 1958 ein Referendum abgehalten wurde, in dem die französischen Kolonien in Afrika über ihre Zukunft entscheiden durften. Die überwiegende Mehrheit sprach sich gegen eine weitere Bindung an Frankreich aus, was den Prozess der Entkolonialisierung in Afrika maßgeblich vorantrieb.

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg strebte Frankreich danach, seine Protektorate in Französisch-Nordafrika (Marokko, Tunesien) politisch stärker an sich zu binden, ähnlich wie es bereits mit Algerien geschah. Allerdings stieß dieses Vorhaben auf heftigen Widerstand und führte letztendlich dazu, dass Marokko und Tunesien stattdessen die Unabhängigkeit erlangten. Nach der Unabhängigkeit bemühte sich Marokko darum, die Grenzen mit Französisch-Algerien und Spanisch-Sahara neu zu verhandeln und erhebte Ansprüche auf Teile beider Gebiete. Die Unabhängigkeit der ehemaligen Protektorate führte zudem im Jahr 1958 zur Entscheidung, den französischen Kolonien in Afrika durch ein Referendum die Möglichkeit zu geben, über ihre zukünftige Beziehung zu Frankreich abzustimmen. Die große Mehrheit sprach sich gegen eine weitere Bindung an Frankreich aus, was den Prozess der Entkolonialisierung in Afrika entscheidend voranbrachte.

Die Brutalitäten während des Unabhängigkeitskrieges von Algerien (1954-1962) waren ein entscheidender Faktor für den Rückzug Frankreichs aus seiner kolonialistischen Politik. Algerien befand sich bis zum Sieg der algerischen Befreiungsfront (FLN) im Status einer Kolonie. Dieser Konflikt führte zur Aufgabe der Kolonialherrschaft Frankreichs und markierte einen bedeutenden Wendepunkt in der Geschichte Algeriens.

Die Maghreb-Staaten wurden in den 1980er Jahren von einer Reihe von Aufständen erschüttert, die als „Brot-Unruhen“ bekannt wurden. Diese Unruhen, die aufgrund von Nahrungsmittelknappheit und wirtschaftlicher Unsicherheit ausbrachen, führten zu einer erhöhten sozialen Unzufriedenheit in der Region.


Häufige Fragen zu den Maghreb Staaten

So wichtig die Rolle der Maghreb Staaten ist, so wenig sind diese oft den Menschen in Europa. Häufig tauchen so Fragen zu den Staaten des Maghreb auf, die wir hier beantworten möchten.

Wer gehört zu den Maghreb Staaten?

Zu den Maghreb Staaten gehören die fünf nordafrikanischen Länder Algerien, Libyen, Marokko, Mauretanien und Tunesien. Die Maghreb Staaten gehören der Union du Maghreb Arabe (UMA) an, welche am 17. Februar 1989 gegründet wurde. Schon der Name der UMA macht deutlich, welche Einfluss Frankreich kulturell wie wirtschaftlich und auch politisch in der Maghreb Region hatte und noch hat.

Warum sagt man Maghreb Staaten?

Man sagt Maghreb Staaten, weil das Wort Maghreb in der arabischen Sprache die Region bezeichnet, in welcher die Maghreb-Staaten liegen. Das Wort bedeutet soviel wie „Westen“ oder „Land des Sonnenuntergangs“ bedeutet. Und dieser „Westen“ oder das „Land des Sonnenuntergangs“ ist eben die Region, in welcher die Maghreb-Staaten liegen: Algerien, Libyen, Marokko, Mauretanien und Tunesien im Norden und Nordwesten Afrikas. Die Länder des Maghreb wurden ab dem Jahr 1830 durch die Europäer in Besitz genommen. Erst in der jüngeren Vergangenheit gelangten die Maghreb-Staaten wieder zu politischer und wirtschaftlicher Souveränität.

Was ist die Hauptstadt von Maghreb?

Die Hauptstadt von Maghreb ist Tunis in Tunesien, Algier in Algerien, Rabat in Marokko, Tripolis in Libyen, Nuakschott in Mauretanien. Das Maghreb ist nämlich kein Land im üblichen Sinne, sondern eine Union, zu der sich fünf souveräne Staaten am 17. Februar 1989 zusammengeschlossen haben. Jedes Land hat weiterhin seine eigene Hauptstadt und besitzt seine eigene Souveränität.

Was ist Maghreb im Islam?

Im Islam ist Maghreb der geographische Westen. Im Islam bezeichnet man mit Maghreb wörtlich den „Ort des Sonnenuntergangs“. Der Begriff Maghreb geht geschichtlich in die Zeit des Mittelalters zurück. Damals bezeichnete man mit dem Begriff Maghreb die Gebiete westlich von Ägypten.

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