Die deutsche Stahlindustrie steht vor der Aufgabe, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, ohne ihre industrielle Basis oder Emissionen ins Ausland zu verlieren. Eine neue Studie des Centrums für Europäische Politik (cep) kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass eine klimaneutrale Produktion in Deutschland möglich ist, ohne diese negativen Auswirkungen in Kauf nehmen zu müssen.
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Energiewende: Warnung vor explodierenden Strompreisen und Deindustrialisierung
Die Forscher zeigen auf, dass es mögliche Gefahren im Zuge der Transformation zur klimaneutralen Produktion gibt. Vor allem in der Anfangsphase der Energiewende, wenn grüner Strom noch nicht zu wettbewerbsfähigen Preisen verfügbar ist und es hohe Unsicherheiten bei Investitionen gibt, könnten die Strompreise stark ansteigen und eine Deindustrialisierung drohen. Die Denkfabrik cep sieht jedoch eine Lösung in der Einführung einer transformative Ordnungspolitik.
Transformation zur klimaneutralen Produktion erfordert beschleunigte Energiewende und Entlastung
Eine beschleunigte Energiewende ist unerlässlich, um den Übergang zu einer klimaneutralen Industrieproduktion zu ermöglichen. Gleichzeitig müssen energieintensive Grundstoffindustrien entlastet werden. Es ist von großer Bedeutung, dass diese Transformation nicht zu einer dauerhaft subventionierten ökologischen Planwirtschaft führt, sondern zu einer dynamischen und innovativen klimaneutralen Marktwirtschaft.
Stahlindustrie hat Potenzial zur Skalierung der Energiewende
Die Studie legt nahe, dass die Stahlindustrie eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Energiewende spielen kann. Durch den Einsatz von grünem Stahl können viele Wirtschaftszweige ihren klimaschädlichen Fußabdruck verringern. Daher wird die Nachfrage nach erneuerbarer Energie und grünem Wasserstoff in der Stahlindustrie voraussichtlich stark steigen. Die Studie hebt die Stahlindustrie als wichtigen Impulsgeber für die Skalierung der Energiewende hervor.
Stromkosten als Hürde: Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie gefährdet
Um ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten, muss die Stahlindustrie in Deutschland sicherstellen, dass ihre Produktionskosten international wettbewerbsfähig sind. Allerdings sind die Stromkosten in der deutschen Stahlindustrie derzeit zwei- bis dreimal höher als bei internationalen Konkurrenten. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung dar.
cep-Studie: Politisch-strategische Begleitung für Stahlindustrie
Die Wirtschaftsvereinigung Stahl begrüßt die Ergebnisse der cep-Studie und betont die Notwendigkeit einer politisch-strategischen Begleitung dieses umfangreichen Wandels. Eine transformative Ordnungspolitik, die einen Rahmen für diese Transformation schafft und Maßnahmen einführt, um den Transformationspfad zu stabilisieren und die Kräfte des Marktes zu mobilisieren, ist der richtige Weg, um den deutschen Wirtschaftsstandort nachhaltig und stark zu halten und den Weg in Richtung grüner Märkte zu ebnen.
Klimaneutrale Produktion in Deutschland: Herausforderungen und Chancen
Um das ambitionierte Doppel-Ziel von Klimaschutz und Wirtschaftskraft zu erreichen, bedarf es eines neuen Ansatzes seitens der Politik. Eine klimaneutrale Produktion in Deutschland ist möglich, jedoch müssen die produzierenden Werke ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen, um eine Verlagerung der Emissionen ins Ausland zu verhindern (sogenanntes Carbon Leakage). Die Regierung muss aktiv werden, um dieses Ziel zu erreichen und den Weg in eine klimaneutrale Marktwirtschaft zu ebnen.