Unendliches Scrollen: Ein innovatives Konzept für gezielte Suchintentionen

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Die digitale Transformation hat den Handel von Waren und Dienstleistungen grundlegend verändert. Anstatt physische Geschäfte zu besuchen, nutzen Anbieter und Konsumenten heutzutage vor allem digitale Plattformen für ihre Transaktionen. Google nimmt dabei eine herausragende Rolle ein. Alexander Stolte, Doktorand am Center for Digital Transformation am TUM Campus Heilbronn, hat die Vorteile der Nutzung von Google für die Nutzer untersucht und wie die Struktur der Plattformen deren Erfahrung beeinflusst.

Alexander Stolte: Forschung zu digitalen Plattformen

Alexander Stolte entwickelte bereits während seines Studiums der Volkswirtschaftslehre und seines Masterstudiums in Economics ein starkes Interesse an digitalen Plattformen. Er erkannte ihre Bedeutung für die Gesellschaft und war bestrebt, digitale Innovationen zu erforschen und praktische Anwendungen zu finden. Das Center for Digital Transformation am TUM Campus Heilbronn bot ihm die ideale Umgebung, um seine Ziele zu verwirklichen. Mit seiner Forschung im Bereich digitaler Plattformen trägt Stolte dazu bei, das Verständnis für diese Technologien zu erweitern und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft zu analysieren.

Google ist ein herausragendes Beispiel für eine Plattform, die aufgrund ihrer überwältigenden Macht im Internet hervorsticht. Als einer der größten Informationsanbieter verfügt Google über umfangreiche Daten. Durch seine Rankings beeinflusst Google die Anbieter von Webseiten. Das Unternehmen verdient Geld, indem gesponserte Suchergebnisse angezeigt werden und Google erst dann Einnahmen erzielt, wenn Nutzer auf diese Links klicken.

Google punktet mit seiner ausgeklügelten Choice Architecture, durch die den Nutzern ein individuelles Angebot an Suchergebnissen präsentiert wird. Besonders vorteilhaft ist dabei das Konzept des Unendlichen Scrollens, bei dem die Suchergebnisse dynamisch nachgeladen werden. Dies kommt vor allem Nutzern zugute, die gezielte Suchintentionen haben und bereits genau wissen, wonach sie suchen.

Mit den Snippets bietet Google den Nutzern eine Funktion, die ihnen direkte Antworten auf ihre Fragen liefert und ihnen eine Vorschau auf den Inhalt von Webseiten gibt. Dadurch können die Nutzer die benötigten Informationen schnell und effizient finden, ohne die Website besuchen zu müssen. Gleichzeitig behält Google die Wertschöpfung, da die Suchergebnisse auf der Plattform präsentiert werden. Dies führt zu einer verbesserten Benutzererfahrung und einer Reduzierung der Suchkosten.

Trotz der scheinbar uneingeschränkten Macht von Google gibt es auch andere starke Akteure auf dem Markt, wie zum Beispiel Microsoft mit seiner Plattform Bing. Google steht derzeit mehreren Kartellverfahren gegenüber, die das Unternehmen gefährden und möglicherweise zu einer Zerschlagung oder Abspaltung von Geschäftseinheiten führen könnten. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass jede bedeutende Innovation den Suchmaschinenmarkt erschüttern könnte. In vielen spezialisierten Nischen bieten kleinere Anbieter oft maßgeschneiderte Suchmaschinen an, was eine ernsthafte Konkurrenz für Google darstellt.

Die neuen Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT sind eine bedeutende Weiterentwicklung im Bereich der natürlichen Sprachverarbeitung. Sie ermöglichen eine höhere Individualisierung und gezielte Antworten auf Fragen und Anfragen. Es gibt jedoch Bedenken hinsichtlich der inhaltlichen Präzision und des Begriffsverständnisses dieser Modelle. Im Gegensatz dazu legt Google großen Wert auf die Indexierung des Internets und stellt sicher, dass jeder Suchergebnis einen Quellenverweis und einen Link enthält, was die Zuverlässigkeit und Nachvollziehbarkeit der Informationen erhöht.

Es gibt nur wenige Mechanismen zur Kontrolle der Plattformen, da die Ressourcen für eine umfassende Überwachung fehlen.

Als Teil des Digital Markets Act hat die Europäische Union versucht, die Macht der Gatekeeper, einschließlich Google, einzudämmen. Eine der wirksamsten Maßnahmen ist das Verbot von „Self-Preferencing“, das sicherstellt, dass Google seine eigenen Dienste nicht bevorzugt vor Drittanbietern oder anderen Websites in den Suchergebnissen anzeigt.

Ein mögliches Forschungsziel für Alexander Stolte könnte es sein, herauszufinden, wo das Ökosystem einer Plattform wie Google beginnt und endet. Im Gegensatz zu Anbietern wie Apple, bei denen die Grenzen klar und produktbezogen sind, erscheint Google als eine Art digitale Krake im Internet, der Nutzer nicht entkommen können, da sie Google die Kontrolle über ihr Suchverhalten geben.

Google als digitale Plattform bietet den Nutzern eine Vielzahl von Vorteilen. Dazu gehören individuelle Suchergebnisse, niedrigere Suchkosten und ein unbegrenztes Informationsangebot. Allerdings gibt es auch Herausforderungen und Bedenken in Bezug auf die Macht und Transparenz solcher Plattformen. Um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten und die Interessen der Nutzer zu schützen, ist eine Regulierung dieser Plattformen notwendig. Die Zukunft der digitalen Plattformlandschaft wird sicherlich interessante Entwicklungen mit sich bringen.

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